Beide Behandlungsformen haben die gleichen Grundannahmen: Es sind die persönlichen Lebenserfahrungen, die v.a. durch die Beziehungen zu anderen Menschen geprägt werden. Einen wichtigen Stellenwert für unser späteres Leben haben insbesondere die Einflüsse in der frühen Kindheit, da wir sie tief verinnerlicht haben und sie unbewusst geworden sind. Sie beeinflussen unser Selbst- und Fremdbild und die Grundeinstellung zu uns selbst und anderen. Sie wirken sich auf unsere Lebens- und Beziehungsgestaltung aus. Somit bevorzugen wir quasi bestimmte Erlebnis- und Verhaltensmuster, die unser Fühlen, Denken und Handeln beeinflussen. Führen die Lebenserfahrungen zu unbewussten Konflikten, können daraus psychische und körperliche Beschwerden entstehen. In der therapeutischen Arbeit geht es um die Wahrnehmung und Bewusstmachung der krankmachenden Konflikte und darum andere Beziehungs- und Konfliktlösungsmöglichkeiten zu finden sowie Ressourcen freizusetzen, um die vorhandenen Probleme zu bewältigen.
Im Unterschied zur analytischen Psychotherapie konzentriert sich die therapeutische Arbeit in der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie eher auf das aktuelle Geschehen im Hier und Jetzt. Als Therapeutin nehme ich eine aktive Haltung ein und fokussieren ein aktuelles Problem, ohne dabei allzu sehr in die Tiefe zu gehen.
Entsprechend dem Alter und Entwicklungsstand des Kindes, passe ich die Behandlungsmethoden individuell an. Neben der Beziehungsgestaltung zu mir, steht bei Jugendlichen das Gespräch im Vordergrund und bei Kindern das Spiel. Im mitspielenden Handeln oder in erklärenden Worten vermittle ich dem Kind sein Verständnis der zum Ausdruck kommenden Ängste und Konflikte. Die Symptome verstehe ich als Ausdruck seelischer Not und misslungener Selbstheilungsversuche.
Im günstigsten Fall führen beide Behandlungsformen dazu, dass die Krankheitssymptome gemildert oder überflüssig werden und ganz weggehen, wenn sie als Protest oder Hilferufe verstanden und die zugrundeliegenden Konflikte bearbeitet werden. Dadurch können die Kinder/Jugendlichen (wieder) an die altersentsprechenden Entwicklungsphasen anknüpfen. Es eröffnen sich neue Lösungswege und die Konfliktfähigkeit wird erweitert, die der Persönlichkeitsentwicklung dienlich und für die Beziehungsgestaltung zu Mitmenschen hilfreich sind.